Montag, 15.12.2025

Warken besucht Uniklinikum Freiburg: Schwerpunkt auf Nachwuchs, Ambulantisierung und neuen Therapien

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Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat am 12. Dezember 2025 das Universitätsklinikum Freiburg besucht. Im Mittelpunkt des Tages standen Gespräche über die Krankenhausreform, strukturierte Karrierewege für ärztlichen Nachwuchs, Prävention sowie konkrete Behandlungsinnovationen und Maßnahmen zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes.

Gespräche zur Krankenhausreform und zur Lage des Klinikums

Zu Beginn des Besuchs sprach Warken mit der Klinikführung über die Bedeutung der laufenden Reform des Krankenhauswesens. Die Ministerin lobte das Universitätsklinikum als Beispiel für eine medizinische Einrichtung mit starker regionaler Ausstrahlung und betonte die Rolle des Hauses in Forschung, Aus und Weiterbildung. Sie erklärte, die Politik in Berlin setze darauf, die Spitzenmedizin zu stärken, planbare und komplexe Eingriffe an Zentren zu bündeln und Krankenhäusern wirtschaftliche Perspektiven zu sichern.

Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Uniklinikums, hob seinerseits hervor, dass die Reform für das Haus Planungssicherheit bringen und die Versorgungsqualität verbessern könne. Er betonte die enge Verbindung von Forschung und klinischer Tätigkeit und erläuterte, wie das Klinikum Nachwuchs fördert, Prävention ausbaut und neue Therapien in die Versorgung überführt.

Forschungskarrieren und Präventionsprojekte

Auf dem Programm stand die Vorstellung von strukturierten Karrierepfaden für so genannte Clinician Scientists. Solche Programme sollen jungen Ärztinnen und Ärzten ermöglichen, Forschung und klinische Tätigkeit zu kombinieren. Außerdem präsentierte das Klinikum ein KI gestütztes Verfahren zur besonders frühen Erkennung kleiner Krebsvorstufen mit dem Ziel, die Darmkrebsprävention zu verbessern.

Als weiteres Beispiel für Prävention und ambulante Versorgung stellte das Haus das Gerok Leberzentrum vor. Dort werden spezialisierte Diagnostik und Therapien zunehmend ambulant angeboten, um stationäre Aufenthalte zu verringern und Behandlungswege zu straffen.

Neue Behandlungen in der Neurochirurgie und Erfolge beim Antibiotikaeinsatz

In der Neurochirurgie wurde Warken eine neuartige Methode zur Behandlung von Tremor vorgeführt. Prof. Dr. Volker Coenen aus der Abteilung für Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie erläuterte, dass die Technik einem Patienten nach jahrelangem schweren Zittern wirksam geholfen habe und nun von den Krankenkassen erstattet werde, sodass die Behandlung regulär angeboten werden kann.

Das Klinikum informierte außerdem über Maßnahmen zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes. Durch Schulungen und regelmäßige Antibiotika Konsile sei der Verbrauch konsequent gesenkt worden. Nach Angaben des Hauses gehört das Universitätsklinikum Freiburg zu den drei Unikliniken in Deutschland mit dem niedrigsten Antibiotikaeinsatz.

Digitale Prozesse und praktische Einblicke

Weitere Stationen des Besuchs waren Demonstrationen digitaler Abläufe wie der Check in an einer Anmeldestation sowie praktische Vorführungen in der Endoskopie. Die Ministerin durfte an einem Simulator ausprobieren, wie ein verschlucktes Objekt entfernt wird. Solche Anschauungen dienten dem Gespräch über die Möglichkeiten, Versorgungsprozesse zu modernisieren und Ausbildung praxisnah zu gestalten.

Insgesamt dokumentierte der Besuch den Schwerpunkt des Klinikums auf der Verbindung von Forschung und Versorgung, auf Aus und Weiterbildung des medizinischen Nachwuchses sowie auf der sukzessiven Verlagerung geeigneter Leistungen in den ambulanten Bereich.

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