In Freiburg steigt die Zahl der Menschen ohne gesicherten Wohnraum. Mit Blick auf den Winter hat die städtische Wohnungsnotfallhilfe zusätzliche Angebote angekündigt, darunter eine Winterübernachtung für bis zu 25 Personen, einen nachts fahrenden Kältebus und erweiterte Öffnungszeiten von Wärmestuben. Zudem ist ein neues medizinisches Angebot für nicht versicherte Menschen gestartet.
Übernachtung und nächtliche Hilfe
Die Winterübernachtung startet am Freitag 12. Dezember und läuft bis Ende April 2026. Erstmals findet die Einrichtung im Stadtteil Landwasser in den Räumen der Zachäus Gemeinde statt. In einem Saal mit Feldbetten können bis zu 25 Personen aufgenommen werden. Die Abendaufnahme erfolgt zwischen 18 und 22 Uhr über die städtische Notunterkunft OASE. Vor Ort sind Studierende der Evangelischen Hochschule unter Leitung einer Fachkraft des Diakonischen Werks sowie ein Sicherheitsdienst im Einsatz.
Das Deutsche Rote Kreuz setzt den Kältebus wieder ein. Im November fährt er unter der Woche an drei Abenden von 19.30 Uhr bis Mitternacht, von Dezember bis Ende März ist der Bus jede Nacht im Stadtgebiet unterwegs. Er bietet warme Getränke und Suppe und stellt bei Bedarf Hygieneartikel, warme Kleidung, Schlafsäcke und Isomatten zur Verfügung. Die Kooperation mit dem städtischen Kontaktnetz Straßensozialarbeit wird fortgeführt.
Wärmestuben und Tagesangebote
Zusätzlich zu den üblichen Öffnungszeiten stehen in den Nachmittagsstunden mehrere Einrichtungen offen. Von Dezember bis März öffnet das Café Lichtblick der Calvery Chapel montags von 14 bis 17 Uhr, das Ferdinand Weiß Haus des Diakonischen Werks dienstags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr und die Pflasterstub‘ des Caritasverbandes mittwochs von 14 bis 17 Uhr. Die Heilsarmee bietet die Insel freitags bis sonntags jeweils ab 16 bis 21 Uhr an. Am Samstagmorgen gibt es wechselnde Öffnungszeiten im Ferdinand Weiß Haus und in der Pflasterstub‘.
Medizinische Versorgung durch das Projekt BERGauf
Im September 2025 wurde das Projekt BERGauf gestartet. Es etabliert eine wöchentliche Hausarztsprechstunde an zwei Standorten und ein Beratungsangebot für nicht versicherte Menschen durch städtische Fachkräfte. Behandlungskosten, die nicht abrechenbar sind, werden durch Fördermittel finanziert. Die Sprechzeiten sind mittwochs im Ferdinand Weiß Haus von 10.30 bis 12 Uhr und in der Pflasterstub‘ von 12.30 bis 13.30 Uhr.
Zahlen zur Lage und Zugang zu Informationen
Aktuelle Daten zur Wohnungsnotfallhilfe sind im städtischen Informationsportal FR.ITZ verfügbar. Auf fritz.freiburg.de ist die zweite Kachel Bauen und Wohnen auszuwählen und dort das Thema Wohnungsnotfallhilfe. Die einzelnen Auswertungskategorien werden alphabetisch angezeigt und enthalten Diagramme oder Tabellen.
Die verfügbaren Zahlen zeigen einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. In der städtischen Notunterkunft OASE gab es 2025 insgesamt 22.530 Übernachtungen, 2024 waren es 20.400. Im Durchschnitt nutzten 62 Personen pro Nacht einen Schlafplatz in der OASE, 2024 waren es 56. Während des vergangenen Winters hielten sich 199 Menschen dauerhaft im öffentlichen Raum auf, im Winter 2024 waren es 133. Zum Stichtag 31. Januar 2025 waren 744 Personen an zwölf Wohnheimstandorten über die Wohnungsnotfallhilfe des Amts für Soziales untergebracht, 2024 waren es 736. Bei einer Postersatzadresse waren zuletzt 984 Personen registriert, 2024 waren es 913.
Weitere Informationen und einen Überblick über die Hilfen sind unter www.freiburg.de/wohnungslosigkeit verfügbar. Gezielte Auskünfte erteilt das Amt für Soziales per E Mail an afs@stadt.freiburg.de.
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