Mittwoch, 26.11.2025

Sanierung der Echte Helden Arena als realistische Alternative zum Neubau

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Eine vom Rathaus in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass die Generalsanierung der Echte Helden Arena technisch möglich ist und wirtschaftlich realistischer erscheint als ein kompletter Neubau. Auf Grundlage der Studie schlägt die Verwaltung dem Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss vor, um die vertiefte Planung zu starten, die Finanzierung zu konkretisieren und eine Bewerbung um Bundesmittel vorzubereiten. Die Entscheidung steht in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 9. Dezember an.

Ergebnisse der Studie

Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass wesentliche Bausubstanz der Halle erhalten und modernisiert werden kann. Genannt werden unter anderem Fundamente, die Betoneispiste und ein Großteil der Tribünen. Gleichzeitig sollen Dach, Haupttribüne und Funktionsbereiche neu errichtet werden. Das neue Dach ist so geplant, dass eine großflächige Photovoltaiknutzung möglich wird und der Lärmschutz verbessert wird. Die Kapazität der Halle könnte nach der Sanierung bis zu 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer betragen und damit die Anforderungen des Breiten und Profieissports der Region weitgehend abdecken.

Kostenrahmen und Finanzierungsplan

Die Studie nennt einen vorläufigen Kostenrahmen von rund 39 Millionen Euro für die Sanierung. Diese Summe ist eine erste Schätzung und soll in späteren Planungsphasen konkretisiert werden. Ein Neubau würde nach ersten Schätzungen mindestens zehn Millionen Euro teurer ausfallen. Für das Sanierungsprojekt sind mehrere Finanzierungsquellen vorgesehen. Der EHC Freiburg soll einen Eigenbeitrag von etwa neun Millionen Euro leisten. Von diesem Betrag sind bereits fünf Millionen Euro von einem privaten Geldgeber verbindlich zugesagt worden. Die Stadtverwaltung bereitet eine Bewerbung für das Bundesförderprogramm Sanierung kommunaler Sportstätten vor, bei dem Förderbeträge von bis zu acht Millionen Euro pro Projekt möglich sind. Die Teilnahme am Verfahren ist für Anfang 2026 geplant. Die weitergehende Planung bis zu einem möglichen Baubeschluss wird mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt, für die bereits angesparte Mittel vorhanden sind.

Reaktionen von Stadt und Verein

Die Stadtspitze sieht in der Studie eine konkrete Perspektive für den Eissport in Freiburg. Oberbürgermeister Martin Horn betont, dass die Sanierung funktionieren könne und nun eine politische Diskussion im Gemeinderat nötig sei. Baubürgermeister Martin Haag hebt hervor, dass durch Ertüchtigung und gezielte Neubauabschnitte eine moderne und energetisch verbesserte Halle entstehen könne. Der Vorsitzende des EHC Freiburg, Michael Müller, bezeichnet die aktuelle Situation als eine bisher nie dagewesene Chance, den Eissport zu sichern, und verweist auf die zugesagte Unterstützung der MZM Holding GMBH. Das Unternehmen hat der Stadt und dem Verein laut Pressemitteilung einen Finanzierungbeitrag von fünf Millionen Euro verbindlich zugesagt.

Nächste Schritte und Zeitplan

Mit dem geplanten Grundsatzbeschluss soll die Verwaltung die vertiefte Planung beauftragen sowie ein umfassendes Finanzierungs, Organisations und Betriebskonzept erarbeiten und die Bewerbung um Bundesfördermittel einleiten. Vorausgesetzt ein zügiges Planungs und Genehmigungsverfahren, könnte nach Angaben der Verwaltung eine Baugenehmigung bis Mitte 2028 vorliegen. Die Hauptbaumaßnahmen sind für die eisfreien Zeiten von April bis August in den Jahren 2029 bis 2031 vorgesehen. Bei reibungslosem Verlauf wäre eine Inbetriebnahme der sanierten Eislaufinfrastruktur in der Saison 2031 32 möglich.

Hintergrund

Die Stadtverwaltung verfolgt das Ziel, dem Freiburger Breiten und Profieislaufsport eine langfristige Perspektive zu geben. Bis 2019 waren verschiedene Optionen für ein neues Eisstadion geprüft worden, darunter ein möglicher Standort an der Neuen Messe. Aufgrund hoher Kosten und der angespannten Haushaltssituation erschien ein kompletter Neubau mit voraussichtlichen Gesamtkosten von deutlich über 60 Millionen Euro nicht darstellbar. Vor diesem Hintergrund wurde die Machbarkeitsstudie für eine Sanierung in Bestand in Auftrag gegeben.

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