Am Freitag wurde an der Ecke Kaiser-Joseph-Straße/Gerberau in Freiburg die erste Innenstadt‑„Grünoase“ der städtischen Kampagne eröffnet. Die Anlage mit einem großen Holzpodest unter einer alten Platane und zusätzlichen Pflanzmodulen soll im dicht genutzten Zentrum Schatten spenden, die Aufenthaltsqualität erhöhen und das Stadtklima verbessern.
Standort, Ausstattung und erste Maßnahmen
Die neu installierte Grünoase besteht aus einem schattigen Sitzbereich auf einem Holzpodest sowie mehreren mobilen Pflanzmodulen. In der Innenstadt werden entlang der Kaiser‑Joseph‑Straße insgesamt 22 mobile Baummodule und 13 Module mit Sträuchern und Stauden aufgestellt; alle Module sind mit Sitzgelegenheiten ausgestattet. Unter vorhandenen Bäumen entstehen zwei weitere große Holzpodeste, vier Baummodule sind künftig auf dem Kartoffelmarkt vorgesehen.
Als Bindeglied zu früheren temporären Maßnahmen werden zwölf Bäume, die bislang zu den seit 2021 aufgestellten „Herzschlagbänken“ auf der Kaiser‑Joseph‑Straße gehörten, in das Grünoasen‑Projekt integriert und als sogenannte Wanderbäume weiterverwendet. Diese mobilen Bäume sollen neue Standorte erproben und nach der Probephase entweder fest gepflanzt oder an anderen Orten wieder aufgestellt werden.
Konzept und Begründung
Die Bauminseln sind Teil eines integrierten Aufenthalts‑ und Begrünungskonzepts, das auf Förderzielen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) basiert. Da in Teilen der Kaiser‑Joseph‑Straße dauerhafte Pflanzungen aus technischen Gründen – etwa wegen unterirdischer Leitungen, Feuerwehrzufahrten und Veranstaltungsflächen – nicht möglich sind, setzt die Stadt auf hochwertige, mobile Lösungen.
Stadtvertreter betonen, die neuen Module böten mehr Wurzelraum als frühere Kübel und sollten so gesündere, widerstandsfähigere Bäume ermöglichen, die im Sommer Schatten und Kühlung liefern. Die Gestaltung der Elemente sei in Abstimmung mit Bewohnern, Politik, Handel und Gastronomie entstanden und ziele auf langlebige, flexible Lösungen, die dem Nutzungsdruck in der Innenstadt standhalten und sich ins Stadtbild einfügen.
Oberbürgermeister Martin Horn bezeichnete die Innenstadt als „Herz der Stadt“ und hob hervor, dass die Grünoasen die Innenstadt sicht- und spürbar aufwerten, sie grüner, kühler und attraktiver für Bewohner, Besucher und Gewerbe machen sollen. Horn betonte die Verbindung von Aufenthaltsqualität, Klimaanpassung und Wirtschaftsförderung als zentralen Anspruch des Projekts.
Finanzierung und Ausblick
Für die Bauminseln entlang der Kaiser‑Joseph‑Straße veranschlagt die Stadt rund 460.000 Euro. Für die Gesamtkampagne stehen nach Angaben der Verwaltung jährlich etwa 600.000 Euro zur Verfügung; rund 200.000 Euro davon werden über die Übernachtungssteuer und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) bereitgestellt.
Die Grünoasen‑Initiative versteht sich als Dachmarke für unterschiedliche Aufwertungsmaßnahmen in der gesamten Stadt, nicht nur im Zentrum. Erste Projekte waren bereits am Maria‑von‑Rudloff‑Platz im Rieselfeld und in der Urachstraße in der Wiehre umgesetzt worden. Geplant ist, künftig zwei bis drei weitere Orte pro Jahr aufzuwerten; als nächste Standorte nennt die Stadt den Platz der Zähringer und den Elisabeth‑von‑zur‑Mühlen‑Platz in Ebnet. Ziel ist es, schattige Aufenthaltsorte sowie Fassadenbegrünungen in der Innenstadt weiter auszubauen.
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