Im Zuge der zunehmenden Verbreitung von selbstverletzendem Verhalten, insbesondere unter Jugendlichen, gewinnt das Thema eine besorgniserregende Relevanz. Eine aktuelle Studie zeigt, dass fast 18 Prozent von 9500 deutschen Schülern bereits Erfahrungen mit Selbstverletzungen gemacht haben. Dieser alarmierende Trend hat während der Corona-Pandemie weiter zugenommen.
Das selbstverletzende Verhalten, das hauptsächlich bei Jugendlichen auftritt, manifestiert sich in verschiedenen Formen wie Ritzen, Schneiden oder Verbrennen. Es kann ein Ausdruck von starkem emotionalem Leid oder innerem Druck sein, wobei nicht immer eine Borderline-Störung als Ursache vorliegt.
Die Verbindung zwischen selbstverletzendem Verhalten und der Nutzung sozialer Medien wird in diesem Kontext besonders kritisch betrachtet. Der Druck, der durch die Online-Präsenz entsteht, kann das Risiko für solche Verhaltensweisen erhöhen. Zudem zeigt sich eine geringe Inanspruchnahme professioneller Hilfe durch Betroffene, was die Bedeutung von präventiven Maßnahmen verstärkt.
Um Betroffenen schnell und flexibel Hilfe zu bieten, wird derzeit ein Online-Programm entwickelt und getestet. Diese Initiative zielt darauf ab, Jugendlichen in Notlagen alternative Lösungswege aufzuzeigen und Unterstützung zu bieten. Es wird betont, dass das Thema sensibel behandelt werden muss und die Sensibilisierung sowie Unterstützung der Betroffenen von entscheidender Bedeutung sind.