Sonntag, 17.11.2024

In der Abofalle: Was Sie gegen Abo-Müdigkeit tun können

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Niklas Becker
Niklas Becker
Niklas Becker ist Wirtschaftsjournalist beim Freiburger Bote und berichtet mit Leidenschaft über aktuelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen. Sein Fokus liegt auf regionalen Entwicklungen und ihren Auswirkungen auf das tägliche Leben.

Kinder der 80er wissen es: Schon Mutti warnte davor, ein Zeitungsabo abzuschließen. „Nachher liest du die Zeitung eh nicht und musst dafür bezahlen“, so die kluge Warnung. Heute bräuchten wir diesen Hinweis manchmal, denn digitale Abos schießen mit ihren Umsatzzahlen durch die Decke. Streamingdienst hier, Gaming-Abo da und dann noch die regelmäßige Lieferung der Kochbox. Das geht ins Geld. Aber warum nutzen wir eigentlich so viele Abodienste und wo lässt es sich sparen?

Abo-Müdigkeit macht Menschen Kummer

Eigentlich ist es ja praktisch. Bei Netflix läuft der Lieblingsfilm ohne Werbung, HelloFresh bringt die Zutaten zum Kochen und gezockt wird natürlich auch nur übers Abo. Und trotzdem liegen viele Menschen unter Abo-Müdigkeit, wie ExpressVPN berichtet. Rund 25 % geben an, dass sie sich von ihren Abos manchmal überfordert fühlen, bei 15 % ist das sogar immer der Fall. Und das hat Gründe:

  • 49 % finden ihre Abos zu teuer.
  • 37 % haben Probleme damit, den Überblick zu behalten.
  • 35 % fehlt die Zeit alle Dienste zu nutzen.
  • 20 % leiden unter überlappenden Inhalten mehrerer Dienste.
  • 15 % tun sich bei der Kontenverwaltung schwer.
  • 12 % fühlen sich von E-Mails und Benachrichtigungen gestört.

Geld ist der treibende Faktor für Abo-Müdigkeit. Aus diesem Grund teilen viele Menschen ihre Zugänge, was nicht überall erlaubt ist. Zudem ist es schwierig, mit mehreren Personen den gleichen Dienst zu nutzen, da man voneinander abhängig ist.

Weniger Abos = weniger Müdigkeit?

Was macht man, wenn das Wetter in Freiburg schlecht ist? Zum Beispiel Netflix schauen. Das Interesse der von ihren Abodiensten überforderten Menschen geht gar nicht in Richtung Kündigung. Das hätte nämlich nur auf einen Faktor Einfluss: Das Geld! Die Abo-Müdigkeit lässt sich damit nicht beheben, ob 12 oder 11 Dienste (als Beispiel), ist irrelevant.

Dennoch macht es Sinn, zu teure oder überflüssige Abos zu kündigen. Wenn im Sommer zum Beispiel mehr Zeit auf dem Minigolfplatz verbracht wird, kommen Streamingdienste gar nicht mehr so oft zum Einsatz.

Was wirklich bei Abo-Müdigkeit helfen kann

Die Anzahl der neu abgeschlossenen Abos nimmt bei den meisten Streamingdiensten schnell zu. Für Einzelpersonen heißt das: Besser mit der mentalen Belastung umgehen lernen!

Ein guter Tipp ist es, Dienste zu konsolidieren, um Überlappungen zu vermeiden. Es gibt Multi-Anbieter, bei denen Streaming, Musik und TV-Sendungen in einem verfügbar sind. Oft werden andere Dienste nur abonniert, weil es dort eine gehypte Serie exklusiv gibt. Der Abschluss eines Abos lohnt hier nicht. Es findet sich doch immer ein Freund im Bekanntenkreis, bei dem man die Serie anschauen kann.

Das klare Motto muss lauten: Qualität geht vor Quantität. Lieber ein guter Dienst als drei schlechte. Und dann darf es auch das werbefreie Premium-Abo sein.

Zur Selbstkontrolle ist es auch wichtig zu hinterfragen, wie lange und oft man das Abo eigentlich nutzt. Kommt es nur einmal im Monat zum Einsatz, lohnt sich die Geldausgabe nicht. Da ist es dann auch okay, das Abo zu kündigen. Es geht nichts verloren! Wenn plötzlich wieder Bedarf da ist, lassen sich Accounts immer wieder reaktivieren.

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