Im Freiburger Stadtteil Mooswald hat am Freitag der symbolische Spatenstich für ein neues Sozial- und Jugendzentrum im Ensemble der ehemaligen Kasernengebäude Breisacher Hof stattgefunden. Auf dem Gelände entsteht unter anderem eine viergruppige Kindertagesstätte, daneben sind ein Jugendtreff, ein Senioren- und Quartierstreff sowie ein öffentlich nutzbarer Versammlungsraum vorgesehen. Die Baukosten belaufen sich auf 16,5 Millionen Euro.
Aufbau und Angebote
Das neue Gebäude soll unterschiedliche Nutzungen unter einem Dach bündeln: Im Erdgeschoss ist die Kita mit vier Gruppen geplant, für die die Stadt eine Kapazität von bis zu 60 Kindern angibt. Jugendliche erhalten Räume im Untergeschoss sowie einen eigenen, nach Angaben der Stadt als „Tiefhof“ bezeichneten Außenbereich. Das Obergeschoss ist für Angebote der älteren Generation vorgesehen.
Oberbürgermeister Martin Horn betonte beim Spatenstich die doppelte Zielsetzung des Vorhabens: Zum einen die Sanierung des historischen Ensembles, zum anderen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und Gemeinschaftsflächen. Nach seiner Darstellung stammen rund die Hälfte der Baukosten aus Fördermitteln; er bezeichnete die Investition als wichtig für das Quartier.
Entstehung und städtebaulicher Kontext
Das Bestandsgebäude Breisacher Straße 76 gehört zum um 1900 entstandenen Kasernenensemble, das das äußerlich nahezu vollständig erhaltene letzte Militärensemble in Freiburg darstellt. Wegen umfangreicher innerer Umbauten steht das Gebäude jedoch nicht unter Denkmalschutz.
Die Notwendigkeit einer Sanierung war bereits bekannt: Der Gemeinderat hatte 2019 eine Erweiterung der dortigen Kita beschlossen, und 2022 wurde das Quartier Breisacher Hof als Sanierungsgebiet ausgewiesen. Parallel zur Errichtung des Sozial- und Jugendzentrums saniert die Freiburg Wohnungsbau GmbH (FSB) die umliegenden Wohngebäude, ebenfalls gefördert aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“.
Finanzierung, Zeitplan und Übergangslösungen
Für das Projekt sind 16,5 Millionen Euro veranschlagt, davon fließen nach Angaben der Stadt rund 8,7 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Städtebauförderung „Sozialer Zusammenhalt“. Erste Bürgermeister Ulrich von Kirchbach verwies auf zusätzliche Mittel für Quartiersarbeit und einen Verfügungsfonds, mit dem Bewohner und soziale Akteure Mikroprojekte wie Bildungsangebote, Sportaktivitäten und Feste finanzieren sollen.
Die Fertigstellung des Gebäudes ist für September 2027 vorgesehen; der Außenbereich soll bis Ende 2027 fertiggestellt sein. Während der Bauzeit werden Kita und Quartierstreff in Containern untergebracht, das Jugendzentrum ist bereits in die ehemaligen Schlecker-Räume in der Elsässer Straße 6 umgezogen.
Bürgermeister Martin Haag hob hervor, dass die Planer Bestand und Neubau so miteinander verzahnt hätten, dass ein geschützter Innenhof für die Kindertagesstätte entsteht. Die Stadt bezeichnet den Zusammenschluss von Nutzungen als Herausforderung, die nun umgesetzt werde.
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