Sonntag, 03.11.2024

Trennung nach langer Zeit: So lässt sich das demolierte Ego wieder aufpolieren

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Tobias Keller
Tobias Keller
Tobias Keller ist Umwelt- und Wissenschaftsredakteur beim Freiburger Bote. Sein besonderes Interesse gilt Themen rund um Nachhaltigkeit, Klimawandel und innovative Technologien in der Region.

Egal, warum genau eine Beziehung zerbricht oder wer dabei der Hauptverursacher war – so es überhaupt einen gibt: Durch das Beziehungsende bekommt das Selbstbewusstsein beider Ex-Partner meistens einen gewissen „Knacks“. Dazu noch das schwierige Unterfangen, das vielleicht jahrelang auf Zweisamkeit ausgerichtete Leben völlig neu zu sortieren – wobei viele erst merken, wie sehr sie während der Beziehung in vielerlei Hinsicht ein bisschen „abhängig“ vom Partner wurden, weil man sich so viele Alltäglichkeiten teilte und aufteilte. Sei es beim Einkaufen, sei es bei der Freizeitgestaltung oder beim Kochen.

Kurzum: Das Ego leidet sowohl deshalb, weil die Beziehung kaputt ist als auch, weil es ein echter Kraftakt sein kann, sich wieder zu einem Single-Menschen zu entwickeln, der alles allein macht, allein entscheidet und nur sich selbst gegenüber Rechenschaft schuldig ist. 

Das erfordert es definitiv, seinem geschundenen Ich diverse Annehmlichkeiten zu servieren, damit es wieder die Kraft findet, um den absehbar weiteren Lebensweg ohne romantischen Partner zu gehen. Einige bewährte Kniffe dafür haben wir zusammengetragen.

Sich nicht mit Schuld überladen

Zu den meisten Trennungen gehören zwei Leute, die Fehler machen – vielleicht über viele Jahre hinweg, bis sie sich aufsummiert haben. Wer nicht gerade aus heiterem Himmel quasi im Alleingang die Beziehung zerstörte, indem er beispielsweise fremdging, sollte sich daher unbedingt davor hüten, sich grüblerisch mit Schuld zu überladen.

Natürlich, es ist okay und angebracht, über die eigene Rolle bei der „Liebes-Erosion“ nachzudenken und seine Fehler festzuhalten. Das sollte jedoch unbedingt ein Prozess mit festgelegtem Enddatum sein. Monatelang „in den Krümeln zu suchen“ sorgt nur dafür, dass die eigenen Schuldgefühle immer schwerer werden. Das hilft wirklich niemandem, erst recht nicht dem Selbstwertgefühl.

Ergo: Sobald die Verlustgefühle etwas abebben (man also wieder rational denken kann) hinsetzen, über die eigenen Fehler nachdenken und sie ebenso aufschreiben wie das, was der Ex-Partner falsch machte. Danach endet dieser Prozess frei nach dem Motto „Gründe wurden eruiert, Fehler werden künftig nicht mehr wiederholt.“

Alte Freundschaften auffrischen

Freundschaften, die schon vor der Beziehung bestanden, leiden oft unter der Zweisamkeit, sofern sie nicht wirklich mit der Partnerschaft kompatibel sind. Wohl sollte die Trennung kein genereller Anlass sein, um nun die große Retro-Welle zu starten und gänzlich in seine Vergangenheit vor der Verliebtheitsphase einzutauchen. Definitiv ist es nun jedoch angebracht, nachzuschauen, was die alten Wegefährten machen und ob es möglich ist, wieder mit ihnen anzuknüpfen.

Das ist auf jeden Fall besser, als es (ausschließlich) mit gemeinsamen Freunden des Ex-Partners zu versuchen. Denn bei denen ist nie wirklich klar, wo deren Loyalität nun liegt. Mit etwas Pech erntet man dort nur Vorwürfe und somit Schläge für sein Ego, wo ein alter Freund von früher die ganze Angelegenheit neutraler sehen kann.

Dem Ego kräftig Zucker geben

Jeder in einer Beziehung weiß, wie vieles darin aus Kompromissen besteht, egal wie oft Paartherapeuten und andere Experten wiederholen, man solle eigentlich keine Kompromisse eingehen – solche Ratschläge scheitern oft genug einfach an der Alltagsrealität.

  • Filme und Serien,
  • Speisen,
  • Reiseziele,
  • Freizeitaktivitäten,
  • Sexualität,

und noch einiges mehr müssen dabei einfach beiden Partnern passen. Wer seinem Selbstwertgefühl Gutes tun möchte, sollte diese Attitüde nun sehr aktiv über Bord kippen.

Das bedeutet, egal, was genau es ist, es wird bis auf Weiteres nur noch das gemacht, was man selbst gut findet. Wer Single ist, braucht schlichtweg keine Kompromisse einzugehen, solange es nicht gerade darum geht, mit Freunden etwas zu unternehmen. Übrigens ist es definitiv nicht die schlechteste Idee, in den Wochen nach der Trennung einfach mal Urlaub zu machen – nicht allein zuhause, sondern an einem schönen Ort. Schlicht, um Abstand zu bekommen und sich selbst etwas zu gönnen.

Sex wieder genießen lernen

Wie schon im vorherigen Kapitel angerissen: Auch Sex gehört zu denjenigen Dingen, bei denen Partner meist einen Mittelweg finden müssen. So vielfältig wie die menschliche Sexualität ist, gibt es kaum zwei Personen in einer Beziehung, die wirklich hundertprozentig auf einer Wellenlänge liegen. In der Folge bleibt ein Teil der eigenen Lust immer unbefriedigt – gar nicht gut.

Sex ist definitiv wichtig fürs Selbstwertgefühl. Allerdings wäre es dafür wiederum falsch, sich erneut auf etwas einzulassen, für das man noch nicht bereit ist. Das heißt, die eigene Befriedigung sollte man sich ausschließlich dort holen, wo garantiert keine Gefühle ins Spiel kommen – und wo es vielleicht sogar möglich ist, ein bisschen egoistisch nur an das eigene Wohlbefinden zu denken.

Das können über die einschlägigen Apps eingefädelte One-Night-Stands sein. Alternativ können Escort-Damen durchaus eine gute Option sein. Nicht zuletzt deshalb, weil es auch Escort in Freiburg gibt – und davon nicht eben wenige. Ebenfalls gestattet ist verpflichtungsfreier Spaß in Swinger-Clubs und an ähnlichen Orten. Wichtig ist vor allem, a) auf seine Kosten zu kommen und b) keiner Gefahr für irgendwelche Gefühle zu unterliegen.

Dazu jedoch ein guter Rat: Egal, wie oft es anders dargestellt wird, Sex mit dem/der Ex sollte für lange Zeit tabu sein. Das birgt bloß die Gefahr, gerade verheilende Wunden aufzureißen.

Für sich selbst wieder attraktiv werden

Nur wer sich selbst im Spiegel in die Augen schauen kann und zumindest weitgehend zufrieden mit dem ist, was er sieht, kann wirklich von sich behaupten, ein gesundes Selbstbewusstsein zu haben. Dem gegenüber steht eine Tatsache: Viele Menschen neigen dazu, sich im Verlauf einer Beziehung (meist unabsichtlich) etwas gehen zu lassen.

Denn unser Unterbewusstsein weiß nun einmal, dass wir in dieser Phase nicht im harten Konkurrenzkampf und potenzielle Partner stehen. Egal ob Body oder Outfit, es darf deshalb die Zügel etwas lockerer lassen – bei manchen Menschen auch deutlich mehr.

Oftmals hört und liest man von Frischgetrennten, die sich einem kompletten Makeover unterziehen. Kann man durchaus machen, muss man aber nicht. Wichtig ist nur, auf ein Niveau zu kommen, auf dem man mit seinem äußeren Anblick wieder im Reinen ist. Keineswegs für die erneute Partnersuche, sondern einfach nur für das gute Gefühl. Bedeutet:

  • Sport,
  • Wellness,
  • Haare,
  • Make-Up und
  • Kleidung

sollten jetzt mit Fokus auf Feelgood ausgesucht, gestylt und betrieben werden. Wer schon morgens in ein neues Outfit steigt, in dem er sich rundherum gut fühlt, gibt sich so gleich einen positiven Ego-Boost. Es wird nicht von heute auf morgen geschehen. Irgendwann wird sich jedoch das typische Gefühl des Wertverlusts nach der Trennung verabschieden. Umso schneller, je stärker man daran arbeitet. Niemandem ist geholfen, sich selbst zu quälen. Umgekehrt hat es nur Vorteile, sein Ego jetzt wieder aus dem Keller zu hieven.

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